Freie ev. Gemeinde Wuppertal-Barmen
Ort und Aufgabe
Die FeG Wuppertal-Barmen ist zusammen mit der FeG Wuppertal-Elberfeld Gründungsgemeinde des Bundes FeG in Deutschland.
Zum 150-jährigen Jubiläum im Jahre 2004 sollte der alte Saal technisch u. gestalterisch erneuert werden zu einem modernen, mediengerechten Kirch- und Veranstaltungsraum.
Entwurfsziel war, die alte Aura des Saales spannungsvoll mit modernen Elementen u. Materialien zu verbinden. Dabei wird die vorgelagerte Apsis zum "Medien-Zentrum", in dem "das virtuelle Wort" auf der beweglichen Leinwand den Dialog aufnimmt mit den auf einem Schriftfries umlaufenden neuen u. alten Übersetzungen des Evangeliums nach Johannes: "Am Anfang war das Wort..."
Zugleich mit der Erneuerung der inneren Oberflächen des Kirchraumes wurde eine neue Lüftungsanlage und eine Brandschutzdecke eingebaut.
Konzept
Anstatt, wie zunächst gewünscht, die alte Aura des Saales komplett zu beseitigen, schlugen die Architekten aufgrund seiner räumlichen Qualitäten in Verbindung mit der langen Gemeindetradition vor, das Neue mit dem Alten sensibel und respektvoll zu verbinden.
Ins Zentrum rückte hierbei die Gestaltung des Verkündigungsbereiches mit seiner alten sakral anmutenden und daher (in gut reformierter Tradition) kaum in Besitz genommenen Apsis.
Schritt für Schritt wurde zusammen mit dem Bauausschuß eine neue Konzeption bis in Lichtführung, Möbeldetaillierung und künstlerische Ausgestaltung hinein entwickelt.
Der Verkündigungsbereich wurde erhöht und nach vorne vergrößert. Dadurch konnte die Leinwand medientechnisch optimal in der Apsis plaziert werden. Allerdings bedeutete es für die Gemeinde eine schwierige Entscheidung, die gewollte Medientauglichkeit auch räumlich konsequent - also mit der Leinwand im Zentrum - zu vollziehen.
Verkündigungsbereich
Um die Zentralität des "medial präsentierten Wortes" (Leinwand) sowohl räumlich als auch sinnbildlich in eine Gesamtkonzept der Verkündigung einzubinden, wurde im Halbrund der Apsis ein Schriftband auf Acrylglastafeln aufgebracht, das das Thema "Wort" vertieft und traditionelles und modernes Wort-Verständnis thematisiert.
Das erste Kapitel aus dem Johannes-Evangelium ("Am Anfang war das Wort...") ist in der tradierten Luther-Übersetzung auf der rechten Seite der modernen Bibel-Übersetzung "Hoffnung für alle" auf der Linken gegenübergestellt. Das Schriftband mit altem und neuem Text umgibt dabei auch optisch die medienbasierte Wortverkündigung auf der Leinwand in seiner Mitte.
Prinzipalstücke
Kanzel und Abendmahlstisch (vergrößerbar) sind in elementar einfachen Formen aus massiver Eiche gestaltet und mit filigranen Überhängen aus farbstarkem Acrylglas in Spannung gebracht. Die Überhänge greifen die "Antependien-Tradition" der alten Kirche auf und lassen sich entsprechend den liturgischen Farben des Kirchenjahres farblich variieren.